Überlinger Herbstregatta II 2007, 08. – 09.09.2007

Zuerst ging noch ein bisschen was
Dann ging gar nichts mehr
Zeitlimit überschritten!

  Wir haben uns sehr auf das Bodensee-Saisonhighlight gefreut – es begann mit einem Dämpfer – der BYCÜ hat leider den ersten Tag für den Deutschlandpokal abgesagt. Der Freitag war somit ein entspannter Anreisetag, mit leichten Winden und schönem Wetter.  Und so ging´s dann auch am Samstag los. Die Wettfahrtleitung ließ das Feld auf die Bahn (wir haben es auch fertig gebracht einmal den Spi zu setzen), aber die leichte Luft war nicht standfest.

Nach einigen Stunden hat die Regattaleitung zum Kaffee und Kuchen geblasen. Unnötig zu sagen: Als der Topfenstrudel vor uns stand, baute sich eine kleine Brise auf. Bis der Strudel mit Kaffee vertilgt war, war eine dreiviertel Stunde vergangen, bis dann alle wieder am Start waren hatte es sich schon fast wieder ausgebrist. Ein Start wurde gar nicht erst angesetzt – doch halt! Das Luvfass wurde gelegt! Es brauchte ein gutes Glas die Tonne zu erspähen, beinahe hätte die Erdkrümmung die Tonne unsichtbar gemacht.  Als der frühe Abend hereinbrach – Abschuss für heute. Der anschließende Seglerhock mit der wie immer hervorragenden Versorgung durch unsere Gastgeber brach herein. Die kleine Schar der 45er-Segler war auch hier entschlossen bei der Sache. 

Der offizielle Teil des Sonntags begann mit zwei Schüssen zur Startverschiebung. Für die sparsamen Windreserven des Tages war es das Signal gute Stimmung zu machen und eifrig zu briseln – Lotos zeigte uns als Erste, wie gut segelbar das Lüftchen ist. Als das erste Viertel des herrlich schön anzusehenden Feldes bereits ausgelaufen war, war auch die Wettfahrtleitung entschlossen. Der bange Blick Richtung Bodman - hält die Brise? Endlich der erste Schuss zum Start. Für viele kam der Start dennoch überraschend.  Nach so langem Warten sind die Ansprüche nicht hoch, uns kam der Wind mit einer guten Windstärke (1 Bft,) wie eine steife Brise vor. Schnell vergessen war das endlose Gedümpel. Wir kamen am Fass, zur rechten Zeit gestartet, gut los und entschlossen uns umzulegen, um die rechte Seite zu erreichen. Die Finea kam mit Vorfahrt, als wir sie unterwenden mussten, legte die Finea um und segelte dort hin, wo wir hin wollten. Als wir wenig später zurückwendeten, war das ganze Feld nach steuerbord gesegelt, nur die Finea wollte nach links. Dank eines Hebers zur richtigen Zeit passiert sie hinter uns. So entschlossen, wie die Finea die linke Seite suchte (Lokalmatadoren an Bord), machten wir uns Sorgen. Haben wir das Wellenbild falsch interpretiert? Am Ende war Mitte rechts die richtige Wahl, wir hatten ordentlichen Druck bis zum Luvfass, hatten keine enorme Überhöhe (Argo). Die Finea war draußen verhungert, alle anderen waren ganz in unsere Nähe. Glücklicherweise hinter uns.  Kaum waren wir um das Luvfass, hatte der Wind bereits die Hälfte seines Elans eingebüßt. Immer größer wurden die Windlöcher, die Seeseite war traurig. Wir fuhren recht entschlossen wieder unter Land, was ebenfalls eine gute Wahl war. Mit einer tiefen Halse kamen wir mit der schwächelnden Luft ums Leefass – die abgekürzte Bahn führte direkt ins Ziel. Mit unserem Zieldurchgang verlor der Wind zusehends an Kraft. Am Ende scheiterte die Finea weinige Bootslängen vor der Ziellinie am Zeitlimit. 

Schon wieder waren wir der einzige 45er im Ziel, bei den Lacustern kam gar keiner ins Ziel, bei den anderen Klassen nur die Schnellsten. In düsterer Vorahnung – pardon: weiser Voraussicht – hatte die Wettfahrtleitung eine stille Wertung mitgeschrieben. So gab es wenigstens eine Wertung.  Nachdem es keine Proteste gab, fand dann die Preisverleihung statt. Wir sind mit dem Ergebnis natürlich hoch zufrieden, aber mehr segeln steht für nächstes Jahr auf dem Wunschzettel ganz oben.

 
Der Schuft V kommt nächstes Jahr wieder Ob sich aber für die Argo der Aufwand gelohnt hat?  
                  

Dank dem BYCÜ für den schönen Rahmen und die köstliche Bewirtung, wir kommen sicherlich gerne wieder. Die ersten Pläne für die nächste Saison sind gemacht, Mitte August findet der Deutschland Pokal wieder am Ammersee statt, am 24.11.2007 ist die Jahreshauptversammlung in Österreich. Mit besten Wünschen für einen golden (Segel)Herbst und voller Vorfreude auf die nächste Saison Berlin,

11.09.2007 Silvio Schobinger, P 201 Schuft V 

Ergebnis Überlinger Herbstregatta II(Der Deutschlandcup konnte nicht vergeben werden, da nur eine verkürzte Wettfahrt gesegelt werden konnte):  

Die Halbschwimmer vom Schuft V: Zufriedene Sieger