West -Ost 2015


Entgegen allen Prognosen: Schneller geht kaum


Schon die Anreise nach Konstanz war unglaublich. Mit 4 Beaufort, in den Böen auch mal darüber, ging es auf einem Bug von Hard bis in den Trichter. Bei der Annäherung auf den KYC schien der Hafen proppenvoll, aber in der Hafeneinfahrt kam uns ein Fahrtenschiff entgegen, das seine Box gerade für uns frei gemacht hatte. Nach dem ersten Bier und einem wirklich guten Abendessen war meine Künstlercrew überzeugt, dass das alles zu viel Glück auf einmal und daher ein schlechtes Omen für den Samstag gewesen sei. Und die Prognosen unterstützten diese Schwarzmalerei. 1-2 Knoten um sieben Uhr, dann 2 bis maximal 4 für den ganzen Tag. Wir machten uns schon über das Zeitlimit Gedanken.

Mariposa

Mariposa, P 229


Aber es sollte anders kommen. Nach einem Espresso, gemacht auf der bordeigenen Maschine der fee, ging es gestärkt mit dem Schuft im Schlepp zur Startlinie, wo schon ein schöner West auflag. Pünktlich zum Start hatte es schöne 3 Beaufort und wir kamen an der Boje in Bottighofen gut ins Laufen, auch wenn uns der Schelm noch wenige Sekunden vor dem Start über den Lappen gefahren war.

Schelm

Von Anfang an war der pink - lila Spi des Schelm nur von hinten zu sehen


Es lief wunderbar und auf Höhe Romanshorn zogen wir eine erste Zwischenbilanz: Der Schelm war weiter in Seemitte und klar voraus, Mariposa weiter am Schweizer Ufer und klar hinter uns, der Schuft hatte sich schon vor einiger Zeit hinter uns in Richtung deutsches Ufer verabschiedet. Wo verbarg sich die Lotos? Dann zeigte sich auf einmal weit vor dem Schelm ein rot – weiß karierter Spi: Das musste die Ariadne sein. Hatte es Flo, der alte Langstreckenfuchs, also wieder einmal geschafft!

Schuft

Der Schuft legt sich mit der Macht nix an


Nach Romanshorn wurde der Wind etwas südlicher, ließ aber kaum nach, wir waren immer noch mit über 7 Knoten unterwegs und die Positionen schienen sich gefestigt zu haben. Um zehn Uhr waren wir am Rheindamm, ein gutes Stück vor uns der pinke Spi des Schelm, und schon nicht mehr sichtbar der rot – weiß karierte Spi, den ich zuletzt ganz am Schweizer Ufer vor Altenrhein gesehen hatte.

Mariposa

Mariposa verfolgt am Schweizer Ufer eine X99


Nach dem Rheindamm wurde der Wind schwächer und zu spitz für unseren Spi. Mit Genua wurde es dann zum Krimi. Mal lief es auf der österreichisches Seite etwas besser, dann wieder vor Lindau. Zwischendurch drohte der Wind immer wieder ganz einzuschlafen, aber Schub um Schub näherten wir uns der Ziellinie, bis wir plötzlich im Luv die Lotos entdeckten. Jubel und Enttäuschung wechselten sich auf der fee ab. „Die Lotos steht!“ Strahlende Gesichter auf der fee. „Jetzt stehen wir und die Lotos gibt Gas!“ Sensibel, wie Künstler nun mal sind, musste ich zu alten Motivationsformeln greifen: „Abgerechnet wird am Schluss!“

Ariadne

Ariadne, P 203, auf dem Weg ins Ziel, Flo in typischer Pose


Aber  der wieder einsetzende Nord machte einen Strich durch unsere Wunsch-Abrechnung. Die Lotos ging vor uns über die Bregenzer Ziellinie, die der Schelm schon eine Weile vorher überquert hatte. Wir querten die Linie um 11:15 Uhr und waren sehr zufrieden mit unserer Zeit.
Nach dem Ziel mussten wir auf dem Weg zurück nach Hard erst einmal etwas essen. Der anspruchsvolle Spikurs hatte uns bis dahin keine Zeit gelassen, unsere Jause auszupacken. Und so hätten wir, abgelenkt durch Schinkenspeck, Tomaten und Paprika, beinahe die Ariadne übersehen, die uns auf ihrem Weg zum Ziel entgegenkam. Also war der Spi, den wir verfolgt hatten, doch ein anderer gewesen. Kurz darauf kam uns noch der Schuft entgegen, gefolgt von Mariposa. Damit war klar, dass die fee am dritten Platz lag. Also Jause eingepackt und nach Hause, um den Bericht zu schreiben, noch bevor ein offizielles Ergebnis feststeht:

Voilà!
Resi , fee P223


Ergebnis (Noch inoffiziell):

    Ergebnis (offiziell)