Als Platzhalter für den Bericht des Drittplatzierten können wir hier den Mailverkehr zwischen dem Sieger und dem Zweiten bieten. Im Stil des äußerst erfolgreichen Email-Romans "Gut gegen Nordwind" von Daniel Glattauer haben die Skipper von Schuft und Schelm Überlegungen über die Zukunft der Rundum angestellt und dabei auch den Verlauf der diesjährigen Veranstaltung aus der Sicht der Führenden geschildert. Hier das Ergebnis:
Schuft und Schelm an der Rheinmündung: Noch ist alles offen
-----Original Message-----
From: Silvio Schobinger
Sent: Montag, 6. Juni 2016 08:38
Subject: Rund um 2016
Schelme und Schufte haben sich überlegt, das aufreibende Nachtsegeln sein zu lassen und sich lieber gleich Samstag Früh um 9.00 Uhr vor Langenargen zu treffen, um dann von dort im Match-Race-Modus nach Lindau zu segeln.
Wie schon letztes Jahr gelang es uns auch heuer, dem weit enteiltem Schelm erfolgreich nachzustellen. Die haben uns dank riesigem Vorsprung schon abgeschrieben und die Kampflinie sein gelassen. Entspannt zogen sie in Seemitte ihre Bahn direkt ins Ziel. Wir nutzten unsere taktisch Option, in Lee und dichter unterm deutschen Ufer zu bleiben, und schlichen uns heran und vorbei. Das Rennen war gedreht...aber noch nicht zu Ende.
Cara entscheidet sich erst nach dem Start für die kleinere Genua II
Schelm erkannte den Fehler und versuchte mit Spinnaker zu uns zu gelangen, was ihm endlich auch gelang, nur eben hinter uns. Wir fühlten uns spitze und kabbelten uns mit dem einen und anderen Teilnehmer, bis schließlich nichts mehr ging. Kein Wind aus allen Richtungen.
Schelm zückte die Geheimwaffe: Den kleinen Spi!
Ca. 2 Stunden blieb das so, bis sich langsam wieder eine West-Süd-West-Strömung aufbaute, löcherig und schwach und vor allem: hinten zuerst. 30 Minuten später hatten wir die Schelme im Genick. Noch sehr schwach windig, Spi rauf Spi runter,! Spi rauf...das hatte die Schelm beim zweiten Mal besser gemacht und war wieder vorbei.
Lotos im Kampf mit der großen Genua und der Bayern II
Wir also wieder Angreifer. Mit Luv-Attacken und Halsen-Duellen drangsalierten wir uns gegenseitig, bis wir Schufte uns mit einer entscheidenden Halse wieder etwas absetzen konnten. Dicht und dichter unter Land, inzwischen müssen wir schon in
Wasserburg gewesen sein, haben wir nicht nur die Schelme hinter uns gelassen, wir konnten uns auch von ca. 30 anderen Mitstreitern absetzen.
Wir sind dabei geblieben, bis wir ums Glockenschlagwerk herum waren, ungezählte, gefühlte 50 Halsen später waren wir quietschvergnügt im Ziel, die nasse Nacht war vergessen und am Ende hat uns Daniel noch den Deckel im Clubhaus bezahlt. Danke, Mann!
Wir freuen uns auf Hard!!!
Herzliche Grüße an alle
Silvio Schobinger
From: Daniel Heine
Sent: Montag, 6. Juni 2016 09:36
Subject:RE: Rundum 2016
Lieber Silvio, liebe Schufte,
ausgezeichneter Vorschlag, das unterstützen wir vollumfänglich, nicht nur, weil es seglerisch keinen Unterschied mehr macht, ob wir nun die ganze Rund Um segeln oder gleich um 09.00 Uhr vor Langenargen starten, sondern auch deswegen, weil wir uns damit am Freitag Abend endlich auch gemeinsam im Schuppen 13 ausführlich auf den folgenden Regattatag vorbereiten können - und wie wir wissen, geht ja nichts über eine solide Vorbereitung -. (Meine einzige kleine Sorge besteht darin, dass wir im Rahmen dieser gemeinsamen Vorbereitung wieder den Kürzeren ziehen könnten, aber aufgrund des leichten Heimvorteils für die Schelme sehe ich die Ausgangslage ausgeglichen und habe dagegen keine Einwände).
Argo führte zwischendurch, verlor aber im Überlinger See
Wir gratulieren euch nochmals zum verdienten Sieg, das habt ihr gut gemacht. Das nächste Mal werden eventuelle Auktionstermine auf 11.30 Uhr verschoben, so dass unsere Schoten auch noch durchgängig bis zur Ziellinie besetzt sind.
Wir freuen uns auf die kommenden Duelle.
Liebe Grüße
Die Schelme