Start

  Nur einer kam durch: Rund um 2007, 08. – 09.06.2007

 

Wind am Start und Stille danach

 

  Wir erleben in diesem Jahr fast eine Wiederauflage der letzten Rundum. Der größte Teil des Feldes wird mit einer erfreulichen Rheintal-Brise über den Start gebracht. Wir haben uns für die österreichische Seite entschieden und es dort gut gefunden. Acht Minuten nach dem Start sehen wir die Sandra P 235 200 Meter nördlich von uns. Der letzte 45er Sichtkontakt für dieses Rennen. Nach einer knappen Stunde finden wir uns im Feld weit vorn – das Hauptfeld deutlich abgesetzt. Was für ein Anblick, es ist wunderbares Segeln, warm und luftig. Wir sind bester Dinge – nicht allein wegen des guten Starts.  

Wie letztes Jahr währt das Vergnügen nicht allzu lange. Schon in Romanshorn geht’s äußerst beschaulich zur Sache. Spi rauf, Spi runter, Speed segeln oder direkter Kurs. Das Hauptfeld ist aufgelaufen, die Spitzengruppe hat sich eher verdichtet. Wohlgemerkt ohne die umgebaute Libera und die unvermessenen Rennsegler. Ab jetzt ringen wir um jeden Windhauch und so bleibt es auch. Absolute Windstille über 1 bis 1,5 Stunden erleben wir fünfmal in diesen 21 Stunden. Wie dankbar nehmen wir zwischenzeitlich eine 0,5 Bft. Brise mit.   Während wir letztes Jahr auch immer wieder ordentlich abgeduscht wurden, so bleibt es dieses Mal durchwegs angenehm.

Der Mond geht auf als rote Sichel, kurze Zeit später folgt die Sonne. Wir sind in der Zwischenzeit schon in Überlingen angekommen. Mit dem Rückweg müssen Entscheidungen getroffen werden. Deutsche Seite oder Schweizer Ufer.   Wir können lange darüber sinnieren, alleine auf der Meersburg-Konstanz Fährelinie stehen wir 1,5 Stunden. Als es dann weiter geht, zieht uns die Luft in die Schweiz, dort scheint es besser, wenngleich der Weg länger ist. Doch wir bleiben dort nicht, auf dem Schlag zurück dreht der Wind beständig von Nordost Richtung Süd. Wir fahren so über die Seemitte hinaus Richtung deutsches Ufer und können ständig Richtung Lindau anluven. Zu weit vom Ufer verhungern wir erneut. Inzwischen fahren alle einen Anlieger, der Luvvorteil wird zum Nachteil, ein großer Pulk direkt unter dem deutschen Ufer fährt uns davon.  

Es ist Nachmittag und die letzte Etappe ab Langenargen hat für uns begonnen. Immer noch geht es mühsam meterweise voran, wenig Wind, aber keine Windstille. Recht so, man wird bescheiden. Am Schweizer Ufer braut sich ein Gewitter zusammen. Furioser Start, furioses Ende? Immerhin kommt Wind raus aus dem Gewölk und es beginnt ein schneller Spigang für die letzten Meilen. Wieder einmal herrliches Segeln. Wir wissen nicht, wo wir stehen, da hinter uns nicht mehr viele Schiffe nach Lindau streben. Am Ende kommen nur noch 40 Boote der großen Schiffe nach uns in Ziel. Es ist dennoch ein Hochgefühl es geschafft zu haben und hat wie immer großen Spaß gemacht.  

Berlin, 11.06.07  

Mit besten Grüßen  

Silvio Schobinger, P 201 Schuft V  

45 qm Nationale Kreuzer 1       

P 201           Schuft V       Silvio Schobinger    WYC   16:41:41      21:11:41         

P 71            Argo            Manfred Neun        LSC    dnrq         

P 105           Lotos           Volker Rhomberg   LSC    dnrq         

P 229           Pillipalla       Gerhard Salzmann YCRa dnf         

P 235           Sandra         Jakob Handte         YLB    dnf