Schon am Freitag Nachmittag, bei strahlendem Sonnenschein, prophezeite der Wetterfrosch des Deutschen Wetterdienstes Stuttgart - wie war doch sein Name? Ach ja, Herr Sturm - für den Abend den Durchzug einer Kaltfront mit dazugehörendem Wind. Der Start um 1930 war noch geruhsam. Aber ca. eine Stunde später war, allen Berichten zufolge, im Osten des Obersees die Hölle los: Windstärken um 8 Bf und eine irre Welle. Mastbrüche, Kenterungen, über Bord gegangene Crews und als Zeichen der absoluten Panik "rotes Feuerwerk" an allen Ecken. Auch einen unserer 45er hat es hart getroffen. Die "Obadjah" (P 205) verlor das ganze stehende Gut. Abgeschnitten und versenkt, um das Boot nicht weiter zu gefährden.
Als wir vor Langenargen angekommen waren, nur unter Fock und viel zu weit auf
der rechten Seite, um von dem einsetzenden Linksdreher zu profitieren, war
der Spuk schon zu Ende. Der Rest war eine kalte, nasse Angelegenheit, eine
dauernde Suche nach Wind. Den ersten grossen Parkplatz fanden wir vor der
Tonne Eichhorn, den zweiten wie üblich im Überlinger See. Von da an herrschte
nur der Wunsch nach Hause vor. Von Motivation und Regattafieber war nichts
mehr zu spüren. Nach mehr als 20 Stunden waren wir endlich erlöst, weit
hinter der "Ariadne" P 203 und dem Sieger "Pfeil" P 42. Der
Rest der 45er
Flotte (9 Boote) hat die warme Dusche der kalten Segelei vorgezogen und auf
dem Höhepunkt des Sturms den Heimathafen angesteuert.
Fazit: Keine besonders schöne Rundum, aber glücklicherweise nur materielle
Schäden. Kein Wetter, das man sich wünscht, um einen 45er zu segeln, aber wir hoffen auf das nächste Jahr.
Jürgen Koch P 71
Ergebnis:
1.P 42 Pfeil 17:13:25
2.P 203 Ariadne 17:15:45
3.P 71 Argo 20:30:10
dnf:
P Korsar
P 7 May
P 57 Thaleia
P 105 Lotos
P 106 ArgoII
P 205 Obadjah
P 229 Pillipalla
P 234 Instigator