Lindauer Pokalregatta 2015


Nur ein kleiner Kreis, die Leute von der Argo und die halbe fee-Mannschaft, nahm die Pokalregatta so ernst, dass man schon am Freitagabend zur Vorbereitung im LSC saß. Getrübt wurde dieses lockere Vorbereiten durch die Nachricht, dass ein Mannschaftsmitglied der Argo die Nacht im Krankenhaus verbringen musste: Verdacht auf Nierenkolik. Aber am Samstagmorgen stand der Patient schon wieder parat. Zum Glück, muss man sagen, denn er hätte ein absolutes Seglerfest versäumt.


Roland Tröster konnte nach mehrjähriger Pause nicht nein sagen, als der LSC einen Wettfahrtleiter für die Pokalregatten suchte. Und er hat nichts verlernt. Sechs tadellose Wettfahrten konnte er an diesem Wochenende den 20 Lacustres, 7 45ern und 4 L-Booten bieten.

Mast

Die Lacustres waren schon am Auslaufen, Uwe besorgte noch das Feintuning der fee.


Am Samstag ging es nach kurzer Startverschiebung mit einer schönen Wettfahrt bei Nordwest los, die der Schuft vor Argo und fee gewann. Kaum war der Lauf im Kasten, drehte der Wind um nahezu 180 Grad. Ziemlich schnell hatten Roland und sein Team den Kurs umgebaut und der Schuft konnte seinen zweiten Sieg, diesmal vor Ariadne und Schnuppe, in einem um einen Downwindschenkel verkürzten Lauf heimfahren.

Schnuppe Spi

Da war der Spi der Schnuppe noch ganz.


Die dritte Wettfahrt, diesmal bei Südwest, ging an den Schuft, gefolgt von fee und Ariadne. Die Argo musste wegen einer defekten Rollanlage in den Hafen. Drei Wettfahrten bei ordentlich Wind im Kasten, wollten die meisten eigentlich den Tag beenden. Man war müde, hungrig und vor allem durstig und der Hafen lag in lockender Nähe.


Aber am Startschiff blieb das „Follow me“ hängen, Roland wollte eine vierte Wettfahrt haben. Und deren Verlauf gab ihm recht. Bei drei bis vier Beaufort aus Süd war der Vierte Lauf schnell erledigt und das Ergebnis überraschte kaum: Schuft vor fee und Schnuppe. Damit hatte der Schuft vier Laufsiege mit jeweils respektablem Vorsprung auf den Zweiten geschafft.

Ziel

Ariadne ist schon durch, Mariposa und Lotos kämpfen noch um den fünften Platz.


Der Abend im LSC verlief wunderbar. Hunger und Durst wurden gestillt, müde war auf einmal niemand mehr. So trotzten manche Crews dem Wirt des LSC auch nach der Sperrstunde noch eine letzte Runde ab, weil ja die Startbereitschaft für den morgigen Tag auf humane 10:00 Uhr festgelegt war.


Am Sonntag gab es dann erst einmal eine kurze Startverschiebung, dass auch jeder noch zu seiner Weißwurst kommen konnte. Dann ging es bei leichtem West aufs Wasser, und der erste Lauf des Tages wurde bei ein bis zwei Beaufort gestartet. Der Wind stabilisierte sich und Ariadne und Argo profitierten von einem Dreher. Aber bis zum Luvfass hatte der Schuft das schon wieder korrigiert. Erwartungsgemäß konnte er auch diesen Laufsieg vor Ariadne und Argo abhaken.

Ariadne

Ariadne auf dem Weg ins Ziel, Lotos und Mariposa müssen noch ums Fass.


Zur sechsten und letzten Wettfahrt legte der Wind ein wenig zu, was die Schnuppe ihren letzten Spi kostete. Den großen roten hatten sie schon in Hard überfahren, der große gelbe wurde in Lindau ein Opfer der Stagreiter und der kleine gelb-blaue blieb irgendwo am Deck hängen. Ohne Spi konnte die Schnuppe diesen letzten Lauf nur aufgeben.

Schnuppe

Da bleibt nur noch heimfahren.


So ging diese Serie an den Schuft mit der Traumnote 5, zweit wurde die Ariadne mit 13 Punkten vor der fee mit 14.
Bei der anschließenden Preisverteilung war der Applaus laut und andauernd: Für den überragenden Sieg des Schuft, für den souveränen Wettfahrtleiter Roland Tröster, für sein schnelles Team, dem die verschiedenen Windrichtungen viel Arbeit verschafften und für die hervorragende Bewirtung im LSC. Ein Seglerfest der Sonderklasse, das nur noch verbessert hätte werden können, wenn außer der Lotos noch zwei, drei andere der im LSC liegenden 45er  mitgesegelt und mitgefestet hätten.


Resi, fee, P223


Ergebnis