Kreuzlingen 2014

Das Saisonende naht, wir segeln nach Kreuzlingen. 7 45er haben gemeldet (wir haben es in der letzten Woche dann doch auch noch getan), hier waren wir schon mit 3 Schiffen am Start, also ein erfreuliches Meldeergebnis. Dies hat auch unser Wettfahrtleiter Thedi Waibel gewürdigt als er uns und die 17 Lacustre am Samstag begrüßt hat. Nach der Steuermannsbesprechung blieben wir wegen Windmangel im Hafen, erst am späten Nachmittag wurden wir rausgeschickt und haben ein paar Startversuche unternommen. Ein schwacher Ostwind wurde von einem auch schwachen Westwind daran gehindert, einen ordentlichen segelbaren Luft zur Verfügung zu stellen. Neidisch schielten wir zu den Staren, die etwas weiter im Osten mit eben diesem schwachen Ostwind am Regattieren waren.

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Am Samstag gab es bei Flaute genügend Zeit zum Basteln vor dem Auslaufen.

Thedi wartete auf den Westwind...und siehe da, er kam. Aus der Kreuz Richtung Seemitte (Ost) wurde eine Kreuz in Richtung Trichter (West). Leichte Bedingung mit Löchern und Drehern, aber immerhin. Wir hatten die zweite Startgruppe, segelten also den Lacustre hinterher. Ein schlechte Wahl, diese Startreihenfolge, wie sich auch am Sonntag herausstellte. Es war eine spannende Wettfahrt mit einigen Positionswechsel, die Ariadne war gut dabei, Schnuppe, Schelm und Schuft fuhren in Schlagdistanz hinterher. Am letzten Downwind der abgekürzten Wettfahrt, es war schon bald 19.00 Uhr, hat Schelm mit einem klassischen Jib-Set einen sehr guten Weg zum Leefass gefunden und fand sich nach deutlichem Vorsprung der Ariadne vorn. Mit diesem schönen Lüften sind die Schelme auch durchs Ziel, in etwas weniger als 1 Stunde. Für den Rest wurde es leichter und leichter, die Ariadne verhungert vor dem Leefass, wir fuhren mit einem Strich einen großen Bogen und kamen dann schließlich vor der Ariadne ums Leefaß. Diese vollführte einige Kreise und komische Manöver bei null Wind und Strom und trieb so dann mit drei Lacustre Bordwand an Bordwand zum Fass. Nach einer weiteren halben Stunde wurden wir ca. 200 m vor dem Ziel wegen Überschreitung des Zeitlimits nach Hause geschickt. Das Ergebnis des Tages: 1. Schelm, 2. alle anderen, 1 Punkt für den Schelm, 8 Punkte für den traurigen Rest wegen dnf.

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Hier war Ariadne noch vor Schelm, dann parkte sie am Leefass.

Zur Paella ab ca. 21.30 Uhr (köstlich!) gab es also einiges zu besprechen! Ich hab den Schelmen vorgeschlagen am nächsten Tag (am besten gleich bei der ersten Wettfahrt) vor der Ziellinie auf und ab zu segeln, bis alle im Ziel sind, um diese Ungerechtigkeit auszugleichen. Haben sie sich mit interessierter Miene angehört, genutzt hats nix, war klar! Es war ein köstlicher Abend mit der Besonderheit, dass mich meine komplette Mannschaft hat sitzen lassen und allesamt einen französischen Abgang gemacht haben. Ich durfte bei den Schelmen am Tisch sitzen...habs dann noch mal probiert...

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Auch die Argo musste ohne Wind das Timelimit verstreichen lassen.

Am Sonntag Morgen gings wolkenverhangen erst so gegen 11.00 aufs Wasser. Der West von gestern stellt sich ein, diesmal deutlich entschlossener. Thedi hatte versprochen am Sonntag mindestens drei Wettfahrten durchführen zu wollen, um allen einen Streicher zu ermöglichen. Wir sind frohen Mutes mit der großen Genua angetreten. Schon am Ende der ersten Kreuz war klar, dass die Genua 2 die bessere Wahl gewesen wäre. Auf dem Schelm erkenne ich die angekündigte (Samstag Abend) Geheimwaffe, die Matcher 31. Eine handliche, quasi neue Genua 2. Der Lappen fuhr gut, die Schelm voll im Lauf haben sich von vorneherein abgesetzt, gejagt von der Schnuppe und, naja, von uns auch ein wenig. Auch diesen Lauf (abgekürzt) haben die Schelme sauber und souverän nach Hause gefahren.

Es folgten tatsächlich drei weitere abgekürzte Wettfahrten bei stetig zunehmendem Westwind. Am Ende waren es 4-5 Bft., alle Mann im Vollzeug mit Schwimmweste, mit kleinen Vorsegeln und atemberaubenden Spigängen. Wir haben uns das im letzten Lauf materialschonend gespart und konnten den Schelmen beim spektakulären Sonnenschuss mit Leeschot loswerfen zusehen. Cooler Stunt, haben sie auch souverän weggesteckt.

Die Schelme wurden von der Schnuppe gejagt, die ja bei ordentlichem Druck (Fockwetter und kleinem Spi) bestens aufgestellt sind. Die beiden haben sich die Spitze geteilt, am Ende ging es nur einmal zu Gunsten der Schnuppe aus. Die Schelme hatten einen Superlauf, echt beeindruckend. Das Ergebnis der 5 Läufe ist entsprechen: Schelm legt bei 5 Läufen mit einem Streicher fünf Punkte vor, amtlich! Die Schnuppe hat, ebenso klar und verdient, den zweiten Platz belegt. Wir sind dankbar, trotz dem dnf des Samstages und einmal ocs am Sonntag noch den dritten Platz belegt zu haben und endlich Flo von der ewigen Berichtschreiberei zu entlasten.

Uns drei Schobingers hat´s Mordsspaß gemacht, unser Senior hat uns wieder einmal souverän um die Bahn gelenkt, ich hatte ordentliches Workout ebenso wie meine beiden Kolleginnen im Cockpit. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Wochenende in Überlingen, wo Schelm und Schuft friedlich nebeneinander liegen und hoffentlich langsam trocknen.

Vielen Dank nach Kreuzlingen. Der Club hat uns eine tolle Veranstaltung geboten und uns gut versorgt. Wir kommen sicherlich wieder und vielleicht kommt noch der eine oder andere 45er dazu. 

Silvio
(Schuft V am Sonntagabend...schnitzelfertig)

Bilder vom Sonntag (wahrscheinlich wesentlich spannender) werden nachgeliefert.