Kreuzlinger Pokalregatta 2012

Die Wettervorhersage war nicht prickelnd. Nass und kalt wollte es werden, ggf. windig, herbstlich. Die Einhandanreise von Friedrichshafen hat Spaß  gemacht, quasi getrocknet kam ich im Club an und fand am äußersten Ende ein Liegeplatz ( Mickeli von der Schnuppe sei Dank).

Sechs 45er Schnellsegler fanden den Weg zum Paella-Cup. Da die Lacustre schon den zweiten Tag auf der Bahn waren und somit auch der Wettfahrtleiter auf dem Wasser, übernahm Ste (von der Schnuppe)das Briefing für die kleine motivierte Schar. Als wir gegen zwei Uhr auf dem Wasser waren, hatten die Lacustre schon drei Läufe im Sack und wir hatten die Bahn für uns allein.

Um die vier Bft. aus Nordwest ließ die Vorgabe von drei Läufen für den Samstag realistisch erscheinen. Als Grinder eingesetzt, hatte ich Bedenken betreffend der persönlichen Kapazitäten...zu Recht, wie sich später herausstellte. Es wurden von Beginn an kleinere bis kleine Vorsegel gezeigt, wir haben es zuweilen mit Einreffen und Ausreffen probiert. Auf einigen Schiffen kamen auch kleinere Spinaker zum Einsatz, was wir neidisch beobachteten.

Ich nehme vorweg, es war der Tag der Schnuppe! Vom Start weg gut dabei, mit deren Lieblingsstück am Vorstag, der Fock 1, ging es hoch und schnell zur Sache. Fehlerfrei vom Start zum Sieg waren die Lokalmatadore nicht zu halten. Nicht ganz fehlerfrei zeigt sich die Finea am Leefass. Alle Schoten los, Fall auch, hat das Spibergen nicht eben beschleunigt. Wir nutzen die kleine Schwäche und zogen vorbei. Nicht nur wir nutzten die Gelegenheit, auch die May war dicht dran und übernahm Platz drei. So ging das erste Rennen für uns mit einem glücklichen zweiten Platz zu Ende.

Es dauerte nicht lange, bis der zweite Lauf angeschossen wurde. Die Schnuppe fuhr wie die Finea schnell und hoch los, meine Erinnerung verschwimmt ab der Mitte des zweiten Laufes, ich war mit Kurbeln und Schnaufen wohl gut beschäftigt. Schnuppe und Finea kamen fehlerfrei ungestört in dieser Reihenfolge ins Ziel, wir an dritter Stelle gefolgt von May, dann Butz und Ariadne.

Kreuzl2012

Schnuppe und Finea zeigen bei 4 Bft. die Vorteile eines kleineren Spis



Der dritte Lauf wurde bald angeschossen, 4-5 Windstärken wehten uns unvermindert um die Bahn. Die Arme wurden länger, der Atem wurde heftiger, die Platzierung...nebensächlich (fast).
Schön zu sehen, auch bei diesen Bedingungen wurden auf allen Booten (meist) die Spis gezogen. Wieder kam die Schnuppe gut los und weg, auch die Finea kann erstaunliche Höhe laufen (Kantengewicht wird in Hugos gemessen). Unser routinierte Steuermann hat sich entgegen seiner sonstigen Präferenz auch auf die Kante gesetzt und den Pinnenausleger in die Hand genommen (ja Resi, das geht!). Wieder flog die Schnuppe voraus, bei denen sieht's so leicht aus...Finea hinterher, wir an dritter Stelle, vor May, Butz und Ariadne, gleiches Ergebnis wie im zweiten Lauf.

Mit bereits beschriebenen langen Armen gings für uns etwas verspätet an die Paella-Pfannen, ein oder zwei Bierchen und dann gleich ins Bett...oder so ähnlich. Auch hier verschwimmt die Erinnerung, wahrscheinlich als direkte Folge der Überanstrengung...

Die Mannschaften von Schnuppe, Finea, May und Schuft haben auch die Abendveranstaltung ernst genommen, entsprechend fühlte ich mich anderntags. Dieser begann deutlich freundlicher und vorallem leichtwindig. Dieses Mal starteten wir mit den 20 Lacustre, bzw. wir starteten nach deren erfolgreichen Start. Das bedurfte beim ersten Lauf drei Versuche, Glück auf, wir kamen irgendwann los, aber nicht weit. Die erste Kreuz war zunächst anstrengend, dank heftigster Winddrehungen und erheblicher Varianz in Windstärke eher belustigend, letztlich erfolgte der Abbruch.

Es dauerte einigen Zeit bis sich ein nördlicher Wind etabliert hatte und eine weitere Weile, bis wir endlich los durften. Schon waren wir mit Vollzeug überladen, nach einigen Wenden stellt sich das Oberarmgefühl des Vortages ein. In diesem Lauf zeigte die Schnuppe eine kleine Schwäche. Beim Spisetzen zum zweiten Downwindgang ging derselbe baden, wir nutzen die Schwäche ohne Zögern aus...ob es an dem Havanna Club gelegen hat, Eichi?

Mit den Bedingungen des frühen Sonntags kam die Finea bestens zurecht und fuhr ihren ersten Laufsieg heim, Schuft zwei, Schnuppe drei. In der zweiten Hälfte wie gehabt.

Seit diesem Sonntag erinnern wir uns wieder, dass Flaggensignale vor Schallsignalen gehen...weswegen der letzte Lauf für die 45er noch einmal gestartet werden musste. Inzwischen war es fast 14.00 Uhr und meine Zeit fast weggesegelt. So haben wir uns entschlossen (schweren Herzens) eine entspannte Flughafenanreise dem letzten Lauf vorzuziehen. Die Lücke wurde durch den Butz gefüllt, der seinen besten Platz im letzten Lauf errang.

Sieg

In Prosecco aufgewogen: Die Sieger



Sehr verdient hat die Schnuppe den Sieg errungen, herzlichen Glückwunsch! Wir kommen nächstes Jahr wieder. Dank auch an den Club für den schönen sportlichen Rahmen und die leckere Paella.

Silvio Schobinger
P 201 Schuft V

Ergebnis