Deutschland Cup 2014

Endergebnis: „Glas...klar“   

        

Siegte zwei Wochenenden hintereinander: P 245, Pretzelsalter.

Sich gefühlt haben wie Gott in... im Yacht-Club Possenhofen. So sind die Teilnehmer des Deutschland Cups am Sonntag nach der Preisverteilung nach Hause gegangen, fröhlich, glücklich, kulinarisch und sportlich satt, aber vor allem sehr dankbar für die tadellose Organisation, die Gastfreundschaft und die sehr professionelle Regatta-Abwicklung.Alles fing am Freitag mit einem schönen Frühstück und einer unerwarteten Mitteilung der Klassenvereinigung an:Elektrische Winschen sind beim Deutschland Cup nicht zugelassen.Oh! mon dieu, quel mahleur.  Nach dem kleinen Schock folgte die große Frage: Wie viele Winschkurbeln haben wir an Bord? Bei uns waren es am Anfang vier, am Ende... nur noch zwei, bei manchen nur noch eine. C’est la vie!

Also, raus auf`s Wasser.
 
Tag 1.

Schuft

Zu viel Wind für P201, Schuft V, vom Bodensee

Zuerst wenig Wind, dann bald drei bis vier Beaufort, W(?)SW(?), die Luv-Tonne nahe der Roseninsel.
Vielen von uns hat diese tückische Regattabahn über die Jahre schon eine Unmenge graue Haare gekostet, und so auch an diesem Tag wieder! Zum Verzweifeln! Und so verlief der erste Tag auf dem Wasser, drei lange Wettfahrten mit schönen wechselnden Kulissen, tollen Winden, starker Konkurrenz mit einem sehr schnellen P-201 mit Christian Severens an der Pinne - sobald sich der Wind in Richtung zwei Bf. bewegte.


 

P244, Dumbo

Müde aber glücklich im Hafen zurück wurden wir mit Kaffee und Kuchen erwartet. Rührend kümmerte sich die „Land-Besatzung“ um die Teilnehmer. Es folgte ein großzügig vorbereitetes Abendessen mit DJ, so dass anschließend nur ein Wunsch übrig blieb...schlafen gehen.

Tag 2

Blasmusik, Weißwurst, Weißbier. Alles was Herz und Sinne begehren.
Die Wetterprognose war für den Tag ungenau. 2 bis 4 Bf., sonnig bis schwer regnerisch.
Wir wechselten die Regattabahn und segelten nach Süd, um einer Regatta mit 55 H-Booten in der Nordbucht Platz zu lassen.
Traumrevier bei dieser Wetterlage! Die Besegelung des Vortages hatte sich für uns bewährt: kleine Fock, großer Spi.

Dumbo: "Kleine Fock?"

Und dann ging`s los. Die erste Wettfahrt mit typischen Drehern und Böen, alle Boote an jeder Bahnmarke eng zusammen, und am Ende fünf Boote durch die Ziellinie in ca. zwei Minuten.

 

P-58, P-127 und P-62 kämpften tapfer, fast heroisch bei den Bedingungen, hatten aber de facto gegen die jüngeren 45er aus der Glas-Werft keine Chance

.

P58, Beatrix, ist der einzige Gaffel-45er am Starnberger See.

Wir wechselten bei der fünften Wettfahrt zur großen Fock aufgrund eines kleinen „Zwischenhochs“. Alles im Plan bis zum letzten Spikurs.
Eine mächtige, bedrohliche schwarze Wand hat sich hinter uns aufgebaut und sofort nach dem Zieldurchgang gab es für die meisten Boote nur eine Aufgabe, schnell weg mit dem großen „Lappen“. Wie gut! Die ersten Böen mit gut 6 Bf  und einer Menge Wasser fielen  über uns herein.

Runter mit dem Spi! Egal, wie.

Mehr als eine Stunde Wartezeit mussten wir im Kauf nehmen bis die Windlage sich so stabilisiert hatte, dass unser Wettfahrtleiter Martin Bittner eine Regattabahn vernünftig legen konnte. Um uns herum hatten Teilnehmer schon zweimal die Segel wieder gewechselt, so dass bei manchen Vorschiffscrews sich ein Hauch von Meuterei aufbaute. Wir schlugen zwei Mal klein an: Spi und Fock. Gute Wahl!!
Und dann starteten wir zur sechsten, sensationellen Wettfahrt.
Unglaubliche verzaubernde Kulisse, im Süden pechschwarz, im Westen leicht bewölkt, im Norden sonnig und ein konstanter 3 bis 4 Bf. lauwarmer Wind (oder lag es nur am Adrenalinpegel?). Eine schöne Belohnung für alle Teilnehmer und für Martin für seine Geduld.


P 127, Arwed II und P 201, Schuft, auf Kollisionskurs.

So schön kann das Segeln auf unserem Starnbergersee sein.

Überglücklich kehren wir in den Hafen zurück. Kaffee, Kuchen, Lächeln überall. Jetzt nichts wie weg, Gattin abholen zum Abendessen in eines der besten Restaurants im Süden von München, das Forsthaus am See, unter der Leitung von Spitzenkoch Berni Graff.
Speisen, Getränken, Service, Stimmung, Unterhaltung, alles vom Besten. Eine kleine Reise auf Wolke Sieben, aber irgendwann kommen die Gedanken: Morgen ist ja noch ein Tag und vieles ist noch möglich. Zwischen dem Ersten und Zweiten sind nur zwei Punkte Abstand, zw. Dritten und Vierten auch nur drei Punkte.

Tag 3.

Kaiserwetter, blauer Himmel, 2 bis 3 Bf. Südwind.
Also wieder Segelwechsel. Heute alles was geht, je mehr desto besser

!

Beatrix bei Südwind.

Ruck-zuck ist Martin mit der Bahn fertig und startete die siebte Wettfahrt. Schwierig, schwierig, die Konkurrenz sehr eng zusammen
und P-201 auch wieder dabei.

Wir konnten unseren schärfsten Konkurrenten auf Platz drei an der Lee-Tonne durch eine gelungene Tonnenrundung noch in Schach halten und beendeten diese Wettfahrt mit dem Gefühl, jetzt kann uns nicht mehr viel passieren.
Von wegen!
Die achte und letzte Wettfahrt startete wie die siebte, ohne bemerkbare Schwäche des Südwindes, bis ca. 300m vor der Luvmarke, die linke Seite der Bahn hatte keinen Wind mehr und einen starken Rechtsdreher - Letzter an der Luv Marke!

P 246, Never Too Late, P 244, Dumbo und P 240, Vera Cruz.

Die Letzten werden die Ersten…? Nur dran glauben! Beim Vorwindkurs haben wir noch vier „kassiert“, waren vor der zweiten Kreuz noch  voller Hoffnung und kamen… als Zweiter an die Luvmarke! Was für ein Gefühl, leider nur von kurzer Dauer. Die Flotte kommt mit Wind von hinten wieder näher, und an der letzten Marke sind fünf Boote gleichzeitig anwesend, P-246 direkt vor uns, alles noch im grünen Bereich. Aber dann - wieder nichts! Thomas bekommt ein „Lüftchen“ und kommt in Fahrt.
Am Ziel wird Thomas Kuhmann noch Zweiter, wir Sechste. Aber immer noch zwei Punkte Vorsprung.
Gesamt Dritter. Cool!!!

Badewetter am letzten Tag des Deutschlandcups

 

Liebe Freunde der 45er-Klasse, alle Teilnehmer hatten das Glück, einen  unvergesslichen Deutschlandcup 2014 am Starnbergersee und im Yacht-Club Possenhofen erleben zu dürfen. Die modernen 45er aus der Bootswerft Glas haben sich zwar durchgesetzt, das zusammen Segeln mit den älteren Modellen war aber eine Bereicherung für alle Teilnehmer.

Glasklar, auf ein baldiges Wiedersehen.

Dr. Jean-Laurent Risterucci, Dumbo, P 244

Ergebnis