Deutschland Cup der 45er 2012 in Überlingen

Nachdem im vergangenen Jahr der Yachtclub Possenhofen am Starnberger See zum ersten Mal den Deutschlandcup ausgerichtet hatte, fanden sich heuer die Mannschaften samt ihrer 45er am Bodensee ein, um den Deutschlandcup 2012 auszusegeln. Leider versprach der Wetterbericht trotz des Jubiläums „100 Jahre Nationale Kreuzer“ nicht die erhofften Windverhältnisse, mit denen die Teilnehmer im letzten Jahr überrascht wurden.

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P82, Schelm, P62, Schnuppe und P106, Argo II


Die Begrüßung im Bodensee Yachtclub Überlingen war wie gewohnt herzlich. Insgesamt gingen zehn 45er an den Start, sieben davon mit Heimathafen am Bodensee. Darunter die für ihre Stärke bei Leichtwind bekannte Schuft V. Hinzu gesellten sich drei auswärtige Schiffe, Argo II vom Ammersee, Mitfavorit Unsa sowie Vorjahressieger Papillon, beides Schiffe vom Starnberger See, die die Anreise an den Bodensee nicht scheuten.

Argo

Der Feintrimm für Leichtwind?


Nachdem am Freitagmorgen alle Mannschaften registriert waren, empfing der Wettfahrtleiter Dr. Tillmann Krackhardt samt seinem Team die Teilnehmer zur Steuermannbesprechung. Bereits während der Steuermannsbesprechung setzte ein kleiner Windhauch aus südlicher Richtung ein, den die Wettfahrtleitung nutze, die Segler aufs Wasser zu schicken. Schnell wurde ein Up & Down Kurs ausgelegt, der auf den ersten Blick nicht besonders lang erschien, aber in Anbetracht des noch löchrigen Windhauchs doch etwas Zeit erforderte und taktische Raffinesse bereithielt. Kurz nach dem ersten Start  der ersten Wettfahrt teilte sich das Feld in zwei Gruppen auf. Das bessere Ende hatten die Schiffe, die die rechte Seite der Bahn wählten, da in der Mitte und auf der linken Seite eine geringe Strömung den Vortrieb reduzierte. Die erste Wettfahrt wurde von P201 Schuft V gewonnen, gefolgt von P243 Unsa und P241 Papillon. Der Sieg der zweiten Wettfahrt ging an Unsa und der der dritten erneut an Schuft V. Tagesbester und Führender nach drei Wettfahrten war somit Schuft V (1-2-1) vor Unsa (2-1-3), Papillon (3-4-2) und Finea (4-3-4). Nach den Wettfahrten lud die Klassenvereinigung alle Teilnehmer zu Freibier sowie Abendessen, das von der Gastronomie des BYCÜ zubereitet wurde. Im Anschluss an das Freibier verlagerte sich der Jubiläumsabend kurzerhand in das „Galgenhölzle“.

Haithabu

P 14, Haithabu als Zuschauer


Der nächste Tag begann erst einmal mit dem Hissen von AP. Dies wurde von manch einem genutzt, das Schlafdefizit der vorangegangen Nacht zu kompensieren, andere nutzen die Zeit auf der Minigolfbahn oder beschauten die nun mitsegelnden 75er, Lacustre sowie zwei 8-M-R,  die parallel die Überlinger Herbstregatta aussegelten. Gegen 14h setze wie bereits am Vortag ein leichter Windhauch ein und die Boote wurden auf die Bahn geschickt. Nicht nur den Teilnehmern, sondern auch den Spaziergängern am Ufer bot sich ein prächtiger Anblick der Schönheiten in Holz. Nachdem erneut der Kurs rasch ausgelegt war, wurde in den drei Startgruppen (75er und 8-M-R, 45er und anschließend Lacustre) gestartet. Wieder kämpften P201, P243 und P241 um die Führung und es gab einige Positionswechsel. Das bessere Ende hatte dabei Schuft V und gewann die vierte Wettfahrt vor Papillon und Unsa. Bereits während des Starts zur fünften Wettfahrt wurde der Wind schwächer und unkonstanter und die Taktiker unter den Crews waren gefragt und so hieß es beim Zieleinlauf Unsa vor Schuft V. Nach Tonnenberührung konnte Papillon den zweiten Platz nicht halten und wurde erneut Dritter. Durch die nahezu konstanten Ergebnisse standen die Top4 bereits nach fünf Wettfahrten fest.

Unsa vs Schuft

Die entscheidende Shifte brachte einen Vorteil, den die Unsa bis ins Ziel mitnahm. Trotzdem blieb der Schuft in der Gesamtwertung vorne


Auch am Sonntag zeigte sich ein bekanntes Bild, „Sonne satt, von Wind keine Spur“. Logische Konsequenz: Starverschiebung. Ein Versuch der Wettfahrtleitung, eine sechste Wettfahrt durchzuführen, scheiterte am inkonstanten, kaum wahrnehmbaren Wind und alle Teilnehmer kamen unverrichteter Dinge zurück in den Hafen des BYCÜ. Im Anschluss erfolgte die Preisverteilung, bei der die Mannschaft um Schuft V als Sieger des Deutschlandcups 2012 geehrt wurde. Zweiter Platz Unsa und Dritter Papillon. Ein Sonderpreis für die konstantesten Ergebnisse ging an Finea, die den vierten Platz belegte.

Lotos

Lotos muss noch zum Leefass, Unsa ist schon lang wieder auf der Kreuz


Unser Dank geht an den ausrichtenden Bodensee Yachtclub Überlingen, die Wettfahrtleitung samt Team, der Clubgastronomie, an alle teilnehmenden Mannschaften sowie alle Helfer für die gute Organisation, Durchführung, Bewirtung und die gute Stimmung an Land und auf dem Wasser.


T. Steffens, P241, Papillon

Ergebnis