Deutschland Cup 2010 im Ammersee Yachtclub

Der diesjährige Deutschlandcup der 45er Nationalen Kreuzer fand turnusgemäß wieder am Ammersee statt.
Aufgrund der positiven Erfahrungen der letzten beiden Veranstaltungen an diesem wunderbaren Plätzchen stand dieses Wochenende schon im Winter als Saisonhöhepunkt für uns fest.

AYC

Friedlich warten die Anlagen des AYC auf die Ankunft der Teilnehmer

Da der Transport unserer Schiffe vom Bodensee in diesem Jahr neu organisiert werden musste, war hier anfänglich guter Rat teuer. Allerdings fand sich schnell eine tolle und "ehrenamtliche" Lösung. 
Klaus Werner und seine Frau von der P57 Altschwabing stellten sich samt mehr als angemessenem Hänger und Zugfahrzeug für den Hin- und Rücktransport der Schiffe zur Verfügung. Einen herzlichen Dank an die beiden für diese tolle Aktion.

Die Fraktion der teilnehmenden Schiffe vom Bodensee war allerdings in diesem Jahr recht übersichtlich.
Von den "üblichen Verdächtigen" fanden nur P7 May und P201 Schuft den Weg nach Bayern.
Schmerzlich vermisst wurden sowohl auf der Regattabahn als auch am Tresen die P62 Schnuppe und P126 Finea.
Die Crews dieser Schiffe sind hochdekorierte Teilnehmer in beiden Bereichen.

Zwei neue 45er vom Starnberger See und erfreulicherweise 5 Boote vom Ammersee vervollständigten die Meldeliste.

Nach der Anreise am Donnerstag noch schnell das Boot regattaklar gemacht und dann vor dem Regen flüchtend der erste Hock mit Resi und Uwe von der May. Taktik und Umgang mit der Wettervorhersage werden besprochen, und es wird auch klar, dass nicht jeder auf "Scharfes" steht...

Mast

Schuft am Takelmast des AYC

Am folgenden Morgen werden wir wie schon so oft sehr herzlich vom Ammerseer Yachtclub begrüßt.
In den Segelanweisungen wird auch das kulinarische/gesellschaftliche Rahmenprogramm ausreichend gewürdigt.
Die Vorfreude steht allen ins Gesicht geschrieben.

6 Wettfahrten sind ausgeschrieben und nach einiger Warterei auf die angesagte Brise geht es los.
Schwacher Nordost, anfangs noch arg löchrig aber dann ganz gut segelbar. Für uns Schufte ist leichte Luft die beste Chance, den schnellen Neubauten von Markus Glas Paroli zu bieten. Leider halten die Bedingungen für ein faires Rennen nur bis Mitte der zweiten Kreuz und so können wir unsere gute Position nicht in ein Ergebnis verwandeln.

DC1

In der ersten Wettfahrt ließ der Schuft aufhorchen, dann wurde abgebrochen.


Der Regattaleiter schickt uns zurück in die reizende Fürsorge des Catering-,Küchen- und Barteams im Bootshaus wo der Abend durchaus noch eine Weile andauert. Wie schon in den Jahren zuvor ist es uns eine Ehre, der Jugendabteilung an der Bar mit großzügigem Caipirinhaverzehr finanziell unter die Arme zu greifen.

dcschl

"Weißwurstschlepp"

Am Samstag fühlt man sich durch die vielen Limonen des Vorabends recht frisch. So geht es dem Wettergott wohl auch und es entwickelt sich ein schöner Segeltag bei 3-4 Bft. Bei diesen Bedingungen sind die beiden Schiffe vom Starnberger See nicht zu halten. Wir können von der dritten Position (die uns über das Wochenende sehr vertraut wird) nur zuschauen, wie sich die beiden Wettfahrt für Wettfahrt ein interessantes Matchrace liefern. Über jeweils drei Runden trennen beide Boote bei sämtlichen Rennen nie mehr als einige Bootslängen. Die offensichtlich baugleichen Schiffe werden schnell und ebenbürtig über den Kurs gesegelt.

start

Perfekt getimte Starts

Die zweite Wettfahrt müssen wir wegen eines Defektes vorzeitig beenden, aber mit flinken Händen und der Unterstützung der Regattaleitung können wir zur 3. wieder antreten.

Auch in der anderen Hälfte des Feldes wird engagiert regattiert. Bei diesen Bedingungen ist natürlich immer mit der May zu rechnen. Resi segelt mit kleiner aber erfahrener Crew  bei diesen Bedingungen immer konstant schnell um die Bahnmarken. Im Verlauf der Regatta entwickelt sich hier ein Wettstreit um den vierten Platz mit P204 Thimalus. Auch am Samstag Abend nach Beendigung der Wettfahrten können sich beide Parteien noch nicht so recht trennen...

Spibaum

Man beachte die Unterschiede in der Spibaumlänge: Hat da jemand I- und J-Maß verwechselt?

Ariadne und Argo II fighten um Platz 6 und Condor und Altschwabing bilden ein weiteres Pärchen, das sich für den Rest des Wochenendes gefunden hat.
Ein schöner Segeltag mit 4 Wettfahrten. Der eine oder andere vermisst ein etwas ausführlicheres Wintertraining.

Aber nach kurzer Regeneration heißt es dann schon wieder, sich einem delikaten dreigängigen Menü in Lederhosen zu stellen. Auch unsere Mitsegler vom Starnberger See finden an diesem Abend den Weg ins Bootshaus.

An der Bar dann auch weiterhin hohes Tempo. Geht es hier doch auch darum, welche Crew die meisten brasilianischen Erfrischungsgetränke zu Buche stehen hat. Internen Quellen zufolge wird eigens für diese Disziplin an die Stiftung eines weiteren Preises gedacht...

Der Sonntag bringt dann nach löchrigem Start wieder strammen Wind. Erst in der letzten Wettfahrt fällt die Entscheidung zu Gunsten von Markus Glas und seiner Crew auf P237 Nambuk. Schnell gesegelt und am Ende die Nerven behalten. Herzlichen Glückwunsch!Aber auch die zweitplatzierte P241 Papillon mit Andreas Lohmann und Crew haben in diesen 6 langen Wettfahrten ihr Können gezeigt. Erst auf dem letzten Spigang mussten sie sich geschlagen geben.

Sieger

Markus Glas holt auf Nambuk, P237, den Deutschlandcup wieder nach Possenhofen

Interessant auch, dass sich so manch einer auch ohne Spi ganz gut halten konnte. Bei diesen Bedingungen ist irgendwann die Rumpfgeschwindigkeit erreicht und der Rest ist nur noch Heckwelle.

Der Pokal geht an den Starnberger See und als Neuerung findet der Deutschlandcup der 45er nächstes Jahr erstmalig auch dort statt. Dann sind auch die älteren Schiffe auf diesem Revier herzlich eingeladen, das Feld möglichst groß zu gestalten. Ich hoffe, dass sowohl vom Ammersee als auch von unserem Bodensee eine nennenswerte Anzahl an schönen 45ern den Weg dorthin finden wird. Es lohnt sich in jeder Hinsicht!

Vielen Dank an das Team vom Ammersee-Yachtclub, welches wieder einmal eine sehr schöne Regatta für uns alle auf die Beine gestellt hat. Ich kann mich den Worten unseres Klassenvorsitzenden bei der Siegerehrung nur anschließen.

Für die Schufte,
Christian Severens

erg