Die „Glas-Gate“ Affäre zur Bodenseewoche 2017
picSechszehn 45er Meldungen versprachen eine tolle Serie, und stellte wieder einen neuen Rekord zur diesjährigen Bodenseewoche auf. Bereits die Ersten trafen am Mittwoch per Trailer in Konstanz ein, und verfolgten am Donnerstag aus sicherer Leeposition das Treiben der restlichen Ankömmlinge zu Land und zu Wasser. Der Hafen füllte sich rapide, und geschäftig versuchte jeder noch den Winterschlaf aus sich und dem Schiff zu vertreiben. Resi musste dem Treiben aus gesundheitlichen Gründen leider fern belieben, und wir wünschen ihm auf diesem Wege alles alles Gute und werde bald wieder fit!
Alleine 5 Crews kamen mit ihren Schiffen vom Starnbergersee und wurden in gewohnter Weise vom Peter und seinem Team professionell an Land manövriert und zu Wasser gekrant.
pic2Die Gruppe der diesjährigen 45er Teilnehmer war dann letztendlich so groß, dass man sie nicht mehr gemeinsam an einem Steg unterbringen konnte, und sie der Hafenmeister im ganzen Hafen verteilte – was etwas schade war.
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Am Donnerstagabend hieß es dann in alter Tradition im Pinocchio Kräfte sammeln, Teamgeist antrinken, und sich auf drei Tage Bodensee einschwören.

 

 

 

 

Am Freitag ging es dann endlich los. Getränke gebunkert und Sandwiches sicher verstaut, schickte die Wettfahrtleitung alle Schiffe bei schönstem Wetter und einem etwas zickigen Westwind auf ihre Bahnen, was für uns Beta hieß. Gute das die Strecke etwas länger dorthin war, so dass man noch einige Manöver und Segel ausprobieren konnte. Das war für uns bitter notwendig, da wir nicht nur das Spinnakerfall am Schothorn angeschlagen hatten, sondern auch noch Spieschot und Genuaschot mehrfach verdrillten, was letztlich bei unserem Taktiker Frank erhebliche Zweifel bzgl. der Crew Qualität aufkommen ließJ. Wir schaffen das.
Nach längerem Kreisen um das Startschiff und die anderen Teilnehmer ging es dann am frühen Nachmittag endlich los. Nach der ersten Kreuz hatte sich Tanimara an die Spitze gesetzt, und steuerte relaxed, und bereits mit einem guten Abstand auf die Leetonne zu. Kurz vor dem Tonnenmanöver brach plötzlich Hektik auf Tanimara aus. Buale luvte plötzlich hart an, der Spinnaker wurde in der pic4Halse geborgen, und das Faß von ihm an Steuerbord gerundet. Was soll jetzt das!!! Auch bei uns brach jetzt etwas Panik aus, hatten wir uns doch auf ein ganz normales Tonnenmanöver mit Rundung des Fasses auf Backbord eingestellt. Wir haben hier ein Gate, schrie plötzlich jemand – alles anders, und tatsächlich schwamm in knapp 100 m Entfernung ein zweites Fass, was diese Aussage bestätigte. Die direkten Verfolger, und auch wir, luvten ebenfalls hart an, und machten uns fertig zur Halse um das Gatefaß. Teilnehmer, die Tanimaras Manöver jedoch nicht beobachtet hatten kamen uns jetzt mit entschlossenem Tatendrang am Leefaß entgegen. Raum – was macht ihr da! Hier stimmt doch was nicht – die Gate Favoriten prallten jetzt auf die Ausschreibungsleser. Ein kurzer Blick nach möglichen Ausweichstellen um eine Massenkarambolage an der Tonne noch zu verhindern, stellte dann klar, Buale hatte sich geirrt, und war bereits auf dem Rückweg zur Tonne, um diese jetzt richtig zu runden. Also Kommando wieder alles zurück, und wir schafften es gerade noch die Leetonne richtig an Backbord zu runden. Das alles spielte sich in weniger als 2 Minuten ab, und brachte erhebliches Durcheinander in die Wettfahrt. Auch würfelte es natürlich an der PlatzierungJ. Letztlich konnten wir uns noch den ersten Platz bis zum Ziel erkämpfen, und Mr. Gate wurde noch zweiter.

Die nächste Wettfahrt ließ nicht lange auf sich warten, und begann mit einem unfreiwilligen Steuerbordstart von Gitta mit back stehender Genua. Wieder segelte sich Tanimara an die Spitze, gefolgt von Windspiel und Papillon, was sich auch bis zum Zieldurchgang nicht mehr änderte. Rennen drei war dann Showdown von UNSA, gesteuert von Christian, mit einem souveränen Start Ziel Sieg. Gitta lief jetzt mit seiner Teenager Steuerfrau Anna immer mehr zur Höchstform auf, und platzierte sich auf zwei, gefolgt von Tanimara auf drei. Die Starnberger Gang schien die Bodensee Gang diesmal in Schach zu halten. Auf zur Wettfahrt vier an diesem Tag. Jetzt schlug Anna auf Gitta pic5richtig zu, und zeigte es den alten Hasen. Sieg und mit Steicher 8 Punkte auf dem Konto. Ariadne bekam die Wettfahrt leider nicht so gut. Nach einer drohenden Wegerechtsverletzung unterwendete man den heranrauschenden 8er in letzter Sekunde, was auf Grund der ungleichen Segelfläche zu einer Luv Schräglage führte, und die Masten einhaken ließ. Nach einer abenteuerlichen Paarlauf Pirouette trennte man sich wieder, jedoch mit nicht unerheblichen Schäden an Takelage und Rumpf. Das reichte dann auch für den ersten Tag, und bei der Hafenrückfahrt genossen wir unsere Sandwiches mit einigen gekühlten Bieren.

Seglerisch war es das dann auch schon. Samstag und Sonntag kam für die Beta Bahn kein segelbarer Wind mehr auf, und man genoss bei schönstem Sommerwetter das Hafenleben oder relaxte.
Wenn schon nichts auf dem Wasser lief, so amüsierte man sich bis tief in den Morgen im Konstanzer Nachtleben oder auf der Hafenmeile, was man dem einen oder anderen am nächsten Morgen auch deutlich ansah.

Am frühen Sonntagnachmittag fand dann die Siegerehrung für Mr. Gate und sein Team statt. Gratulation an Markus Glas, Alexander Sporner, Klaus Schäfer, Philip Ocker und Max Glas!

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Es war wieder eine tolle Veranstaltung, super Beteiligung und ein großes Lob an den Veranstalter – wir kommen wieder. Hoffe wir sehen uns aber zwischenzeitlich Alle wieder zum diesjährigen Deutschland Cup am Starbergersee – wahrscheinlich der letzte. Also packt Eure Flösse ein, und kommt nach Possenhofen. http://www.ycp.de/regatta/ausschreibungen/2017/deutschlandcup.pdf

Bis dahin Mast und Schotbruch  -  Hanno

und das gesamte Papillon Team
Frank Weigelt
Andi Aigner
Hanno Schellenberg
Benedikt Binder
Sebastian Graba

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