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Die Geschichte der Schuft V - P201

Die Geschichte der Schuft V - P201 Schuft V Historie In den späten 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts schafft Viktor Schobinger einen Binnenkieler an. Er hatte ihn in Berlin gekauft, dies ohne sich mit seiner Frau hierzu abzustimmen. Ihr kurzer Kommentar zum heimlichen Bootskauf schlägt sich bis heute im Bootsnamen nieder. Einem 30er Schärenkreuzer folgt ein 40er, nach dem Krieg gab es einen Piraten (Nr. IV) und dann übernahm Viktor Schobinger ein Boot, welches als Ausgleicher vermessen war. Die neue Liebe wurde nach der Übernahme neu vermessen und es stellt sich heraus : es war ein 45er. Die Herkunft des Schiffes war und ist unbekannt, in Berlin sei es gebaut, wahrscheinlich in den 20er Jahren. Es trug keine P-Nummer im Segel, es wurde also eine neue Segelnummer beantragt : seitdem P 201. Das war Ende der 50er Jahre. Seitdem ist der Schuft V (vormals Hadomuth) in der dritten Generation Familienschiff der Schobingers. Seit 1998 fließt auch das Herzblut der Familie Severens durch die Adern des Schuftes. Die neue Eignergemeinschaft (Christian Severens und Silvio Schobinger) hat nach Übernahme des Schiffes zunächst zwei Saisons gesegelt, meist hinterher - aber mit sichtlichem Vergnügen. Es war beschlossen, die alte Dame einer gründlichen Sanierung - Refit heißt das dieser Tage - zu unterziehen. Eine gründliche Kellersanierung mit ca. 70 neuen Spanten, neue Planken unter Wasser, neues Kielbrett, neues Cockpitlayout und viele, viele Kleinigkeiten wurden erneuert oder überarbeitet. Das Ganze hat ca. zwei Jahre gedauert und drei nicht gesegelte Saison gekostet. Der Aufwand hat sich gelohnt. Trocken und schnell segelte der Schuft seitdem. Jetzt waren noch viele Optimierungen auf dem Wunschzettel, kleine und große - die Eigner wollten sich Zeit lassen. Es kam anders. Anlässlich des Deutschland-Pokals am Ammersee 2006 fiel der Schuft beim Einwassern mitsamt Kran um. Gebrochene Planken und Spanten, geborstenes Deck, demolierter Mast, ausgerissene Beschläge waren das Ergebnis dieses Missgeschickes. Ein weiteres Ergebnis war ein erneuter fünfmonatiger Werftaufenthalt. Heraus kam ein (hoffentlich) noch stabilerer und noch schnellerer 45er. Die Saison 2007 hat die Erwartungen erfüllt. Neues Rigg, neue Segel und ein neues Ruderblatt scheinen einiges gebracht zu haben. Berlin, 05.01.2008